Statements zum Tag der Demokratie 23

Bürgermeister Björn Ingendahl

Warum es auch ohne rechten Aufmarsch wichtig ist, den Tag der Demokratie in Remagen zu begehen:
Auch wenn es in diesem Jahr erfreulicherweise bereits zum zweiten Mal keinen Aufmarsch rechtsextremer Kräfte in Remagen gibt, ist es dennoch von enormer Bedeutung, den Tag der Demokratie zu begehen. Gerade in einer Welt, in der aktuell viele teilweise alte Konflikte neu entflammen, in der Fremdenhass geschürt wird und in der autoritäre Tendenzen drohen, müssen wir unsere demokratischen Grundwerte verteidigen. Demokratie kann auf Dauer nur gelingen, wenn sich viele für diese einsetzen, sich engagieren und die Demokratie so jeden Tag gestalten. Indem wir uns aktiv in den demokratischen Prozess einbringen, tragen wir dazu bei, eine Gesellschaft zu schaffen, die auf Respekt, Zusammenarbeit und Verantwortlichkeit aufbaut. In unserer Einheit und dem Engagement jedes Einzelnen liegt die Stärke, die notwendig ist, um eine gerechte und freie Gesellschaft zu bewahren. Gerade in diesen unruhigen Zeiten ist es umso wichtiger, für unsere freiheitlich-demokratischen Grundwerte einzutreten. Demokratie und Freiheit sind keine Selbstverständlichkeit, sondern müssen von uns als Gesellschaft gelebt und gestaltet werden. Daher rufe ich alle dazu auf, sich am Tag der Demokratie zu beteiligen.


Cornelia Weigand, Landrätin Kreis Ahrweiler

„Der Tag der Demokratie ist für Remagen und die gesamte Region ein freudiger Tag. Ein Anlass, um die Kraft der Demokratie mit ihren vielen Facetten zu würdigen. Es ist ein Tag, um Werte wie Solidarität, Vielfalt, Zusammenhalt und das Einstehen füreinander hochzuhalten. Welche Kräfte dieser Wertekanon freizusetzen vermag, kann der Kreis Ahrweiler nach der verheerenden Flutkatastrophe und im Zuge des andauernden Aufbauprozesses aus jüngster Erfahrung bezeugen.

Der Tag der Demokratie ist allerdings auch ein denkwürdiger Anlass, der uns an die Fragilität dessen erinnert, was uns im Grunde alle einen sollte. Denn nichts davon ist selbstverständlich, was uns die Geschichte wie auch die Gegenwart gleichermaßen immer wieder lehren. Ob weltweit, in Europa oder im eigenen Land – Es muss unser aller Ziel sein, diese Werte mit langem Atem und gemeinsam mit aller Kraft vor politisch disruptiven Strömungen und zersetzendem Gedankengut zu schützen. Dafür setzt sich das Bündnis Remagen für Frieden und Demokratie seit mittlerweile zwölf Jahren ein. 

Dass der Tag der Demokratie in diesem Jahr unter dem Motto „aktiv.zukunft.machen“ speziell die junge Generation einbezieht, ist richtig und wichtig. Denn die jungen Menschen werden es maßgeblich sein, die Werte wie Toleranz und Meinungsfreiheit in Zukunft mit Leben füllen. Schon jetzt können wir allerdings mit gutem Beispiel vorangehen, indem wir gemeinsam im Hier und Jetzt vehement für Freiheit und Demokratie eintreten.

Für mich ist die Teilnahme am Tag der Demokratie in Remagen daher selbstverständlich. Mein Dank richtet sich an alle Akteure, die zum Gelingen dieser bedeutungsvollen Veranstaltung in der Rheinhalle beitragen.“


Prof. Dr. Karl Stoffel, Präsident der Hochschule Koblenz

Es ist kein Zufall, dass die Straße, in der sich der Campus Remagen der Hochschule Koblenz befindet, vor elf Jahren von „Südallee“ in „Joseph-Rovan-Allee“ umbenannt wurde – zu Ehren des Historikers und Hochschullehrers Joseph Rovan, der sich nach dem II. Weltkrieg intensiv für die deutsch-französische Völkerverständigung eingesetzt hat. Damit engagierte er sich auch für die grenzenlose akademische Bildung, die uns hier und an unseren beiden anderen Standorten so wichtig ist.

Die Bedeutung dieses „Tages der Demokratie“ liegt in der Vielfalt unserer Gemeinschaft, in der Studierende, Lehrende und Forschende unterschiedlicher Nationalitäten zusammenkommen. Die Demokratie schafft das Fundament, auf dem wir eine offene und inklusive Lernumgebung fördern können, die den Austausch von Ideen und kulturellen Perspektiven ermöglicht. In einer Welt, die von Vielfalt geprägt ist, ist die Förderung demokratischer Werte entscheidend, um ein gemeinsames Verständnis und respektvolles Miteinander zu gewährleisten. Ich wünsche uns allen einen inspirierenden Tag der Demokratie, der unsere gemeinsame Verpflichtung für Freiheit, Gleichheit und Solidarität stärkt.


Pascal Rowald, DGB Kreisvorsitzender und Gewerkschaft der Polizei

„Demokratie und Arbeitnehmerrechte sind für mich untrennbar miteinander verbunden. Deshalb freut es mich als Gewerkschafter sehr, dass wir in Remagen einen „Tag der Demokratie“ feiern.

Wir erleben innen- und außenpolitisch täglich Angriffe auf unsere Demokratie. Ich finde es wichtig, dass wir als Mehrheitsgesellschaft laut für Menschenwürde, freie Meinungsäußerung, Versammlungsfreiheit u.v.m. einstehen.

Ja, Demokratie kann anstrengend sein. Doch wir dürfen das Feld nicht den Populisten, Radikalen und Hetzern überlassen.

Daher bedanke ich mich schon jetzt bei allen engagierten Bürgerinnen und Bürgern für die Organisation und aktive Teilnahme an diesem schönen Fest!“


Wilfried Humpert, Ortsvorsteher Remagen

Liebe Bürgerinnen und Bürger von Remagen,

wie zerbrechlich freiheitlich demokratische Staatsgebilde sind, wenn Populisten und Autokraten mit ihren Thesen hierfür ganze Bevölkerungsschichten unterwandern, lehrt uns nicht nur die dunkle Vergangenheit, sondern leider auch die Gegenwart. Uns muss bewusst sein, dass Demokratie eben kein Selbstläufer ist, sondern immer wieder verteidigt und durch eigenes Tun lebendig gehalten werden muss. Deshalb lassen Sie uns am Samstag, 18. November 2023 beim Tag der Demokratie in Remagen zeigen, dass uns das Treiben der rechten Szene und deren verquere Ideologien und Parolen eben nicht gleichgültig sind.

Populistische und ablehnende Haltungen gegenüber Fremden, anderen Kulturen, anderen Religionen und gegenüber dem Staat dürfen nicht den Weg in die Mitte der Gesellschaft finden. Also, zeigen wir gemeinsam, dass wir dem Treiben der rechten Szene nicht tatenlos zusehen, dass wir uns nicht verstecken und dass wir für die Demokratie in unserer Stadt und unserem Land einstehen.

Ich sage an dieser Stelle ein Dankeschön allen Akteuren, allen voran dem „Bündnis Remagen für Frieden und Demokratie“, für die Vorbereitung und Durchführung des Tags der Demokratie. Wir sehen uns am 18. November.

Ihr Ortsvorsteher Wilfried Humpert


Udo Klein, SPD Grafschaft

Ich wünsche mir, dass die Veranstaltung auch ein großer Solidaritätsbeitrag für unsere jüdischen Freunde und Freundinnen darstellt, die so brutal überfallen und gedemütigt werden.

Die SPD Grafschaft ist seit Jahren am Tag der Demokratie aktiv und wird auch in diesem Jahr wieder  gemeinsam mit der SPD AG 60 plus mit einem Stand vertreten sein.


Katharina Binz, Familienministerin Rheinland-Pfalz

„Dass der Tag der Demokratie zum zweiten Mal ohne Nazi-Aufmarsch begangen wird, ist ein großer Erfolg der kontinuierlichen Arbeit des Bündnisses ,Remagen für Frieden und Demokratie‘. Diese Veranstaltung ist ein wertvolles Beispiel dafür, wie demokratische Kultur vor Ort auf kreative und integrative Weise gestaltet und gelebt werden kann. In diesem Jahr ist es wichtiger denn je, am Tag der Demokratie teilzunehmen und Flagge zu zeigen gegen Hetze und für ein friedliches Zusammenleben aller Menschen in unserem Land. Ich wünsche mir, dass viele Bürgerinnen und Bürger dem Aufruf folgen. Es erwartet sie ein spannendes Bühnenprogramm und eine bunte Infomeile, die die Möglichkeit bietet, mit den teilnehmenden Gruppen ins Gespräch zu kommen und sich an Mitmachaktionen zu beteiligen.“


Michael Ebling, Innenminister Rheinland-Pfalz

„Demokratie ist eine Antwort in einer Zeit, in der sich Krisen stapeln und Unsicherheiten zunehmen. Sie zu schützen ist Aufgabe des Staates und einer wachsamen Gesellschaft.“


Winfried Kraatz

Jugendwart Jugendfeuerwehr Sinzig / Stv. Kreisjugendfeuerwehrwart, Beisitzer d. VG Adenau im Kreisfeuerwehrverband Ahrweiler

Seit 2016 erklärt sich die Kreisjugendfeuerwehr Ahrweiler durch die Teilnahme und einem Infostand solidarisch im Bemühen gegen Rassismus, Antisemitismus, Queerenfeindlichkeit, gegen rechts.

Einer für alle – Alle für einen!“ als ein Leitspruch der (Jugend)Feuerwehren heißt

  • Ideologien und Rechtsextremismus zu bearbeiten und sich klar zu positionieren
  • Helfen, ungeachtet von Herkunft, Religion, Hautfarbe, sexueller Orientierung
  • Vielfalt leben und als Jugendfeuerwehr offen sein für Mädchen und Jungen unterschiedlicher Religion, sozialer, kultureller oder nationaler Herkunft, und unterschiedlicher sexueller Orientierung
  • Demokratie und demokratische Prozesse erlebbar machen
  • Physische und psychische Gewalt nicht zulassen
  • Offensiv Themen der Mitte der Gesellschaft wie Gewalt, Ausgrenzung, Diskriminierung, Rassismus, rechtsextremen

Eine Positionierung heißt, wachsam zu sein, wenn sich demokratiefeindliches Engagement in der Jugendfeuerwehr zeigt.

Die Jugendfeuerwehr steht für Zivilcourage, Hilfsbereitschaft und Demokratie. Die engagierten Mitglieder gestalten eine Gemeinschaft, in der Vielfalt und Pluralität geachtet werden. Diskriminierung auf Grund von Nationalität, Herkunft, Geschlecht, Religion oder Hautfarbe und vermeintlich nicht der „Norm“ entsprechenden Mitmenschen stehen im Widerspruch zum Vielfaltgedanken. Schon deshalb schließen sich demokratiefeindliche Agitation und Mitgliedschaft in der Feuerwehr auch aus.

Es gab viele Interessierte, die über den Einsatz der Kreisjugendfeuerwehr in Bezug auf Demokratie aufgeklärt werden konnten. Unser Lehrmaterial, wie Pädagogischer Begleiter, Demokratieberater sind wichtige Grundlagen. Daher werden wir auch 2023 wieder mit einem Infostand dabei sein.


Marsha Richarz, Moderatorin, Autorin, Slam-Poetin

Ich moderiere den Tag der Demokratie.

Ich wünsche mir eine vielfältige, inklusive Gesellschaft, die nur entstehen kann, wenn Demokratie und demokratische Werte in allen Lebensbereichen gelebt wird.

Bild: Enrico Meyer


Margarete Gebauer, Künstlerin

„Ich lade beim Tag der Demokratie dazu ein, im Rahmen meines Projektes „Schenke der Zukunft dein Wort„, ein Banner zu gestalten.

Dieses und weitere Banner sollen in verschiedenen öffentlichen Räumen „KRAFTRÄUME“ sein, die unserer momentanen Ohnmacht, die wir alles spüren, Ausdruck verleihen. In Aktion gehen und etwas zu tun hilft uns dagegen anzugehen. Wir gestalten gemeinsam und gemeinsam sind wir stark!“


Susanne Müller, MdL, SPD

Statement als Mitglied des Landtages RLP:

Deutschland ist ein vielfältiges und weltoffenes Land – und das soll auch so bleiben!  Rassismus, Antisemitismus, Fremdenfeindlichkeit und Ausgrenzung sind keine Randerscheinungen sondern in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Manche versuchen sogar, diese „salonfähig“ zu machen. Wir müssen als Demokratinnen und Demokraten am Tag der Demokratie – wie auch an jedem anderen Tag – zusammenstehen und uns zu Demokratie, Vielfalt, Integration, Toleranz und den gesellschaftlichen Zusammenhalt bekennen.

Statement als SPD OV Remagen:

Rassismus, Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit haben keinen Platz in unserer Gesellschaft. Wir Sozialdemokraten stehen für Integration und Weltoffenheit und werden nicht zulassen, dass eine kleine Gruppe dafür sorgt, dass sich Antisemitismus, Fremdenfeindlichkeit und Rassismus ausbreiten und verstärken. Der Tag der Demokratie ist für uns wichtig, um klar zu zeigen, dass die Menschen die sich in unserem Land für Frieden, Freiheit, Toleranz und ein solidarisches Miteinander engagieren, die deutliche Mehrheit sind und dass wir für diese Werte einstehen. Ausgrenzung, Fremdenfeindlichkeit & Rassismus haben weder in Remagen noch irgendwo anders Platz.


Mona Zettler, Queertreff OKUJA

Wir vom Queertreff der OKUJA mit dem Thema „Queer im Ahrtal“ möchten zur Sichtbarkeit und Aufklärung des Themas Queer beitragen. Wir wollen zeigen, dass es nicht nur die heteronormative Lebensweise gibt und dass wir einen Safespace im Ahrtal bieten.
Gemeinsam mit den Jugendlichen gestalten wir Angebote und Aktivitäten, mit welchen wir sensibilisieren und den geschaffenen Safespace nach außen repräsentieren. Aus diesem Grund ist es uns wichtig am Tag der Demokratie teilzunehmen, um die Welt wieder ein Stückchen bunter zu machen.


Petra Schneider MdL, CDU

Die Demokratie ist das Fundament unserer Gesellschaft und der wesentliche Pfeiler unserer Werte. Sie gewährleistet die Freiheit, die Menschenrechte und die Möglichkeit, an politischen Prozessen teilzunehmen. Es ist unser aller Pflicht, die Prinzipien der Demokratie zu schützen und zu fördern.

Demokratie ist nicht nur ein politisches System, sondern ein Versprechen an die Bürger auf eine gerechte und stabile Zukunft. Beim Tag der Demokratie in Remagen engagieren sich Bürger und Bürgerinnen um daran zu erinnern, und dies in einer Zeit in denen Freiheit und Gerechtigkeit gefährdet sind. In einer Zeit, in der ein Krieg in Europa wieder Realität wurde und undemokratische Kräfte unsere Freiheit in Frage stellen. Für eine stabile Demokratie müssen wir alle zusammenhalten.

Deshalb unterstützte ich das Engagement für den Tag der Demokratie, einer Veranstaltung mit Leuchtturmcharakter für die gesamte Region. Ich freue mich auf den 18. November.


Silke Olesen, Sprecherin Weltladen Remagen-Sinzig

Die Weltladenbewegung steht seit 50 Jahren für einen gerechten und fairen Welthandel. Der Faire Handel trägt nicht nur dazu bei, die Lebens- und Arbeitsbedingungen in Ländern Afrikas, Asiens und Lateinamerikas zu verbessern. Er zielt auch auf ein verändertes Bewusstsein und Verhalten in der deutschen Gesellschaft. Nationalismus, Kolonialismus und ein zutiefst ungerechter Welthandel verursachen bis heute weltweit Kriege, Hungernöte und Naturzerstörung. Menschen sind gezwungen zu flüchten; am härtesten trifft es Frauen und Kinder. Daher ist es für unser Team ein Herzensanliegen für Weltoffenheit und Demokratie einzustehen. Fair leben, fair einkaufen, fair produzieren. An unserem Infostand zeigen wir, dass wir alle gemeinsam dafür sorgen können, dass wir mit unserem Einkauf in Ländern des Globalen Südens aktiv Zukunft schaffen.


Michael Müller, HOT (Haus der offenen Tür, Sinzig)

Demokratische Grundrechte sind für uns heute selbstverständlich, doch unsere Demokratie gerät europaweit zunehmend in Gefahr. Deshalb ist es von hoher Bedeutung unsere Demokratie jeden Tag neu mit Leben zu füllen. Sie braucht Menschen, die demokratische Kultur vor Ort leben und sie gestalten. Aus diesem Grund ist der „Tag der Demokratie“ eine überaus wichtige Veranstaltung, an der wir vom „Haus der offenen Tür“ jedes Jahr sehr gerne teilnehmen.


Band Sinuz / Kay Michelt

Warum wir am Tag der Demokratie spielen?
Remagen ist ein historischer Ort und der Nationalsozialismus hat bis heute deutliche Spuren hinterlassen, die Remagen immer wieder zur Pilgerstätte für rechtes Gedankengut werden lassen. Wir sind also nicht nur der Historie der Region, sondern vor allem unserem Gewissen verpflichtet, eine rote Line gegen rechte Hetze und menschenfeindliches Gedankengut zu ziehen! Gerade in Zeiten, in denen die Rufe von rechts immer lauter werden, gilt es sichtbar zu bleiben, denn: Das ist nicht unser Land und nicht unser Menschenbild – Sinuz steht für Vielfalt, Farbe und die Freiheit des Wortes und diese Rechte lassen wir nicht missbrauchen! Wir sind lauter!


Johanna Kretschmer, Barbarossaschule, Sinzig

Die Grundlage der Demokratie sind die Menschenrechte. Diese wiederum sind nur möglich aufgrund bedingungsloser Achtung der Menschenwürde. Schaut man sich um in der Welt, so ist ein freiheitliches und menschenwürdiges Leben leider nicht selbstverständlich und auch Demokratie ist kein Geschenk. Die meisten von uns in Deutschland haben zwar das Glück, nun schon fast 80 Jahre Frieden und Demokratie zu erleben. Aber alle müssen dafür sorgen, dass es auch so bleibt. Demokratie muss man pflegen, sonst verkümmert sie. Diese Zeilen las ich einmal als junger Mensch. Sie begleiten mich seitdem und bestimmen meine Haltung.


Tim Schäfer, Sprecher Bündnis 90/Die Grünen OV Remagen

Unsere Demokratie verdient es, auch nachdem keine Neonazis mehr durch Remagen marschieren, verteidigt und gefeiert zu werden. Weiterhin drohen rechtsextreme Gruppierungen und Parteien die Stimmung in der Gesellschaft zu vergiften und unsere Demokratie von innen heraus zu zerstören. Deshalb zeigen wir Grüne Präsenz am „Tag der Demokratie“ und uns bei vielen weiteren Aktionen stark für eine wehrhafte Demokratie und ein gutes Zusammenleben aller Menschen.


Herta Stiren, Vorsitzende des CDU Stadtverband Remagen

Der Tag der Demokratie in Remagen erinnert uns seit vielen Jahren daran, wie wichtig es ist unsere Demokratie zu schützen. Leider ist es in vielen anderen Ländern der Welt nicht selbstverständlich in einer Demokratie zu leben. Dabei ist nicht jedem bewusst, dass es auch in Deutschland ein langer Weg bis zu einem freien und friedlichen Miteinander war. Unsere Demokratie ist von uns allen zu unterstützen und zu stärken: Nur durch unser aller demokratisches Miteinander in allen Teilen der Gesellschaft ist es möglich unsere Demokratie mit ihren wesentlichen Merkmalen beschützen und zu achten. Lügen, Hetze, Gewalt und Aggressionen gegen unsere Demokratie sind bereits in den Anfängen zu unterbinden.


Stephan Maria Glöckner, Künstler und Singer/Songwriter

Ich nehme am Tag der Demokratie teil, um durch eine klare Haltung und meine musikalische Aussage für den Schutz unseres Rechtsstaates einzustehen.

Sicherlich ist Demokratie eine Art Dauerkompromiss. Jede Person ist aufgefordert, sich zu beteiligen. Das macht Prozesse zäh und Entscheidungen langwierig. Demokratie ist anstrengend, denn es wird gestritten und argumentiert.

Aber die Demokratie bietet Grundrechte für alle. Jede Meinung ist berechtigt, solange sie nicht demagogisch oder systemzersetzend ist. Ihr größter Wert ist die Freiheit. Die Freiheit, das Leben selbst zu gestalten, die Freiheit, eine eigene Meinung zu äußern. Das schafft Kreativität, Vielfalt, Lebensqualität und Vertrauen. Für mich als Künstler die einzige Voraussetzung für eine echte Entfaltung.


Rosmarie Feuser, Künstlerin

….von Anfang an engagiere ich mich im Bündnis, besonders zum Tag der Demokratie, der in den letzten Jahr vielfach neu gestaltet wurde.

„Nein, nie wieder rechtes Gedankengut, Nationalismus, Gefährdung der Freiheit und der Demokratie.“

Gerade in diesem Jahr scheint es mir besonders wichtig zu sein, sich eindeutig zu positionieren. Zu dem unsäglichen Krieg in der Ukraine müssen wir jetzt auch noch kriegerische Handlungen im Nahen Osten wahrnehmen. Die momentane israelische Regierung zeigt uns doch sehr deutlich, was rechte Hardliner im Kabinett anrichten können.  Damit möchte ich unter keinen Umständen die furchtbaren Taten der Hamas entschuldigen, aber…..

Ich hoffe sehr, dass bis zu den Landtagswahlen im Jahr 2024 auch viele AFD-Sympathisant:innen einsehen, dass „ihre“ Partei nicht die sein darf, die als Siegerin hervorgehen wird.

Der Tag der Demokratie 2023 wird in ganz neuem Gewand stattfinden – ich hoffe sehr, dass viele BürgerInnen Flagge zeigen und in die Rheinhalle kommen.

Ich bin mit einer Kunst-Mitmach-Aktion vor Ort. Unter dem Motto: „Alle Farben, außer braun, sind erlaubt“ soll ein übergroßes Plakat entstehen.


Gabriele Keiser, Autorin

Warum ich den „Tag der „Demokratie“ in Remagen unterstütze

Demokratie ist keine Selbstverständlichkeit – auch wenn wir manchmal sorglos so tun, als sei diese Staatsform „normal“.  In einer Demokratie – also übersetzt: Volksherrschaft – werden politische Entscheidungen durch den Mehrheitswillen der Bevölkerung getragen. In einer Diktatur hingegen hat nur ein einziger Mensch das Bestimmungsrecht – und zwar über alle wichtigen Entscheidungen bis hin zur Kleiderordnung. Daraus folgt unweigerlich: Wer nicht für mich ist, ist gegen mich – und wer gegen mich ist, wird bekämpft.

Was eine rechtspopulistische Diktatur anrichten kann, haben gerade wir Deutschen im Nationalsozialismus schmerzlich erleben müssen. Besorgniserregend ist, dass dennoch eine größere Mehrheit rechtsgerichtetes Gedankengut wieder attraktiv zu finden scheint. Nicht nur ich sehe mit Schrecken, dass in Deutschland die Demokratie in Gefahr ist. Laut einer repräsentativen Umfrage halten ca. 20 % der Deutschen die rechtspopulistische AfD für eine wirkliche Alternative zu den alteingesessenen Parteien. Gleichwohl ist leicht zu erkennen, dass die AfD keine echten Lösungsansätze bietet, sondern das tut, was Rechtspopulisten immer tun: Sie geben einfache Antworten auf komplexe Fragen. Hinzu kommt: Hier will eine undemokratische Partei mit den Mitteln der Demokratie an die Macht kommen.

Zur Zeit findet in Koblenz ein Prozess gegen eine rechtspopulistische Gruppierung statt, den ich interessiert verfolge. Das erklärte Ziel dieser sogenannten „Vereinten Patrioten“ war – und ist – die Aushebelung der Demokratie. Dass dies oftmals intelligente Menschen sind, die sich solches ausdenken, darunter auch eine habilitierte Theologin, ist mehr als beunruhigend. Zu den Schülern dieser ehemaligen Religionslehrerin einer Mainzer Schule zählt auch der heutige rheinland-pfälzische Innenminister Michael Ebling (SPD).

Zugegeben: Politik ist schwierig – Politik kann es nie allen recht machen – manchmal werden auch in einer Demokratie unpopuläre Entscheidungen getroffen, dennoch müssen wir alles tun, uns diese einzig richtige Staatsform zu erhalten, um nicht wieder dort zu landen, wo Willkür, Unfreiheit und Rechtlosigkeit herrschen.

Mit meinen Krimis, in denen ich oftmals zwei Zeitebenen miteinander verbinde, versuche ich auf unterhaltsame und spannende Weise einen Beitrag zu Denkanstößen zu liefern. Wir können – und müssen – aus den Fehlern der Vergangenheit lernen, um sie nicht zu wiederholen. Zwei unterschiedliche Reaktionen auf meinen Roman „Tatort Rheinbrücke“, der in Remagen spielt, zeigen deutlich, wie man mit dem Thema „Vergangenheit“ umgehen kann. (In Gänze jeweils nachzulesen auf der Seite von „Amazon“):

„Ich hatte einen spannenden Krimi erwartet. Bekommen habe ich eine langatmige Abrechnung der schändlichen Verbrechen der Nazis an den Sinti und Roma sowie das angebliche Fortbestehen des Rassismuses (sic!) gegenüber diesem Bevölkerungskreis bis in die heutige Zeit.“

„Hier hat die Autorin so sehr meinen Nerv getroffen, wie selten ein Buch aus diesem Genre. Nicht nur die Haltung der Figuren im Roman entspricht vollständig meiner, sondern auch die Rückblicke in die „Hitlerzeit“ sind heute mehr denn je nötig. Den Mut aufzubringen hier so klar Stellung zu beziehen, bewundere ich und einige Rezensionen zeigen wie verwundbar und angreifbar jene sind, die sich hier offenbar betroffen fühlen. … Ich danke Gabriele Keiser für dieses Leseerlebnis und die Betroffenheit, die dieses Buch bei mir ausgelöst hat.“

Auch das ist die Errungenschaft einer Demokratie: Jede(r) ist befugt, sich seine eigene Meinung zu bilden und diese auch zu äußern. (Foto: Sandra Jungen)


Irina Garshina, Künstlerin aus der Ukraine, lebt seit 16 Monaten in Deutschland

Über ihre Motivation am Tag der Demokratie teilzunehmen:
Irina Garshina meint, dass sie stolz auf ihr Land ist, dass es sich stellvertretend für andere Demokratien für die Demokratie einsetzt. Sie wünscht sich ein baldiges Ende des furchtbaren Krieges und den Sieg der Demokratie in ihrem Land.
Sie lebt seit 16 Monaten in Deutschland und ist dankbar für ihre demokratischen Rechte und für die Meinungsfreiheit. Sie wünscht ihren Verwandten, Freunden und ukrainischen Mitbürgern, in einer freien, demokratischen Ukraine zu leben.
Sie möchte mit Ihrer Teilnahme ihre Dankbarkeit zum Ausdruck bringen, in einem demokratischen Land leben zu dürfen, in dem auch Künstler frei ihre Kunst zeigen dürfen.


Bettina Fellmer

Fraktionssprecherin von Bündnis 90/Die Grünen im Stadtrat Remagen

Für mich ist es in diesem Jahr wichtiger denn je, am Fest der Demokratie in Remagen teilzunehmen. Demokratie ist die einzige Staatsform, in der wir alle eine Stimme haben, in der wir also alle gleichberechtigt bestimmen können, wie wir zusammenleben wollen. Das sollte selbstverständlich sein, aber täglich müssen wir erleben, dass die Demokratie bedroht ist. Vor allem Rechtsextremisten wollen sie zerstören, mit Gewalt und Lügen. Dagegen sollten sich Demokraten öffentlich wenden und zeigen, wie wichtig Demokratie für uns ist. Wie schön, dass man das auch mit einem Fest machen kann!


Volt

„Volt nimmt am Tag der Demokratie in Remagen teil, um ein starkes Statement für die Demokratie abzugeben. Als europäische Bewegung/Partei, die sich als Reaktion auf den Rechtsruck in Europa formiert hat, wollen wir aktiv gegensteuern und für eine starke, progressive und inklusive Demokratie in ganz Europa eintreten. Unser Motto lautet: „Über nationale Grenzen hinweg“ – denn wir glauben daran, dass eine gemeinsame europäische Demokratie der Schlüssel zu einer gerechten und zukunftsorientierten Gesellschaft ist, in der jeder Bürger eine Stimme hat.“